Hereditäres diffuses Magenkarzinom (HDGC)
HDGC ist ein Tumorprädispositionssyndrom, das sich durch die Entwicklung von Magen- und Brustkrebs vor dem 50. Lebensjahr auszeichnet. Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, dass nur bestimmte Subtypen von Magen- und Brustkrebs in HDGC-Familien auftreten: Magenkrebs vom diffusen Typ und Brustkrebs vom lobulären Typ Krebs. Während Magenkrebs die häufigste Tumorerkrankung in HDGC-Familien ist, ist Brustkrebs die zweithäufigste Tumorerkrankung bei Frauen aus diesen Familien. Häufig sind aufeinanderfolgende Generationen von diesen Tumorarten betroffen. Das Erkrankungsalter ist häufig in den Zwanzigern oder Dreißigern.
HDGC wird durch eine genetische Veränderung verursacht, die innerhalb einer Familie vererbt wird. Andere ursächliche Faktoren sind bisher nicht beschrieben. CDH1- oder E-Cadherin-Genveränderungen sind die erblich bedingten Hauptursache für HDGC und treten in etwa 40 % der Familien auf. CTNNA1- oder Alpha-Catenin-Genvarianten sind in ca. 2 % der Familien ursächlich.
HDGC folgt einem autosomal-dominanten Erbgang, so dass Personen mit einer erhöhten Neigung für die Entwicklung von Magen- oder Brustkrebs in jeder Generation vorkommen. Eine einzelne veränderte Genkopie führt zu einem erhöhten Tumorrisiko. Sowohl Männer als auch Frauen, die das veränderte Gen tragen, haben eine ca. 80 %-ige Wahrscheinlichkeit, bis zum Alter von 80 Jahren an einem Magenkarzinom zu erkranken. Frauen haben ein zudem ein Risiko von ca. 60 % bis zum gleichen Alter an einem lobulärem Brustkrebs zu erkranken. Das kombinierte Risiko für Frauen im Alter von 80 Jahren an einer dieser Krebsarten zu erkranken, beträgt 90 %.
Risikopersonen sollten eine genetische Beratung und ggf. molekulargenetische Diagnostik durchführen lassen. Bei gesicherten Anlageträgern kann eine etablierte klinische Versorgung und Nachsorge durch ein multidisziplinäres Expertenteam durchgeführt werden.
Die primäre prophylaktische Option zur Vorbeugung der Krankheit ist die Entfernung des Magens (totale Gastrektomie) bei noch nicht erkrankten Personen, die die genetische Veränderung tragen. Falls eine Gastrektomie keine Option sein sollte, kann die Vorsorge durch eine jährliche Gastroskopie mit Entnahme mehrerer Biopsien ergänzt werden.
Jährliche Mammographien und Brust-MRTs ab dem 35. Lebensjahr ist die am besten geeignete Vorsorge zur Früherkennung von lobulärem Brustkrebs. Brustoperationen werden Patienten mit frühen Brustkrebsläsionen angeboten und sind im Allgemeinen kurativ. Die präventive Entfernung beider Brüste ist ebenfalls eine Option, sollte aber sorgfältig mit den behandelnden Ärzten besprochen werden.
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