NF2-bedingte Schwannomatose

NF2-bedingte Schwannomatose

Was ist NF2-bedingte Schwannomatose?

Die NF2-bedingte Schwannomatose (früher Neurofibromatose Typ 2) ist eine Erkrankung, die durch die Entwicklung gutartiger Tumore entlang der Nerven gekennzeichnet ist, die als Schwannome bezeichnet werden und fast immer an den Hör- und Gleichgewichtsnerven auftreten (vestibuläre Schwannome – VS). Die NF2-bedingte Schwannomatose tritt bei schätzungsweise 1 von 30.000 Neugeborenen auf. Die meisten Betroffenen entwickeln nach dem 10. Lebensjahr Sympome, wie beidseitige VS, was zu Gleichgewichtsproblemen und schließlich zu völliger Taubheit führen kann. Schwannome an anderen Nerven im Kopf, in der Wirbelsäule und weiteren Bereichen des Körpers können zu einem Verlust der Muskelfunktion und der Sensitivität führen, wodurch viele NF2-betroffene Menschen im Verlauf auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Der zweithäufigste Tumor ist ein gutartiger Tumor der Gehirnhäute und des Rückenmarks, der als Meningeom bezeichnet wird. Auch dies kann zu einem Verlust der normalen Funktion führen einschließlich Kopfschmerzen und Krampfanfällen. Ein Tumor im Rückenmark, ein so genanntes Ependymom, betrifft etwa 20-40 % der Menschen, ist aber in der Regel nicht fortschreitend. Die NF2-bedingte Schwannomatose ist eine Erkrankung, die zu Einschränkungen und Limitierung der Lebenserwartung führen kann. Jeder Mensch mit einer krankheitsverursachenden Variante im NF2-Gen wird irgendwann im Leben Symptome entwickeln.

Was verursacht NF2-bedingte Schwannomatose?

NF2-bedingte Schwannomatose ist eine erblich bedingte genetische Erkrankung, die durch eine Veränderung auf einer Kopie des NF2-Gens auf Chromosom 22 verursacht wird.

Wie wird die NF2-bedingte Schwannomatose vererbt?

NF2 wird in etwa 40 % der Fälle von einem betroffenen Elternteil vererbt. In den restlichen Fällen entsteht die NF2-Genveränderung bei dieser Person neu. Diese NF2-Veränderung ist entweder in allen Zellen vorhanden (65-70 %), was darauf hinweist, dass die Veränderung in der Eizelle oder dem Spermium vorhanden war, als diese bei der bei der Empfängnis verschmolzen sind, oder nur in einigen Zellen, was darauf hinweist, dass die genetische Veränderung während der Entwicklung des Embryos aufgetreten ist (sog. Mosaik). Die durch ein Mosaik bedingte Schwannomatose ist milder, da nicht alle Zellen betroffen sind und die Wahrscheinlichkeit, die Krankheit an Kinder weiterzugeben ist geringer als die üblichen 50 %. Die Identifizierung des zugrunde liegenden Gendefekts bei Personen mit Verdacht auf ein Mosaik ist auch hilfreich bei der Beurteilung des potenziellen Schweregrads der Erkrankung, wobei mit der genetischen Analyse von einzelnen Tumoren begonnen wird, und wenn möglich die Ergebnisse von mehreren Analysen kombiniert betrachtet werden.

Welche Vorsorgemöglichkeiten gibt es?

Das Screening bei NF2-bedingte Schwannomatose kann mit einem Test auf den familiären Gendefekt bei nicht betroffenen Verwandten beginnen, bevor Symptome auftreten. Danach basiert das Screening im Allgemeinen auf der klinischen Symptomatik, was bei Erwachsenen üblicherweise eine jährliche MRT-Schädel-Untersuchung und alle drei Jahre eine MRT-Untersuchung der Wirbelsäule einschließt. Die Therapie umfasst die chirurgische Entfernung von Tumoren, medikamentöse Behandlungen mit Bevacizumab bei schnell wachsenden Schwannomen und in ausgewählten Fällen gezielte Strahlenbehandlungen (nicht im Kindesalter).

Links zu weiteren Informationen über NF2-bedingte Schwannomatose:

GeneReviews® - NF2-related schwannomatosis
Orphanet: NF2-related schwannomatosis

 

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Updated diagnostic criteria and nomenclature for neurofibromatosis type 2 and schwannomatosis: An international consensus recommendation.

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